Samstag, 22. November 2014

DHL - der Tag, an dem ich deutlich werden musste

Wir alle kennen das - wir haben etwas bestellt beim Online-Händler unseres Vertrauens, und er versendet die Waren über den Paketdienst seines Vertrauens. Worauf basiert dieses Vertrauen? Nun, vermutlich wird auch der Preis dabei eine Rolle spielen, aber wollen wir lieber nicht in Spekulationen abgleiten! Fakt ist, dass der zum Post-Konzern gehörende Paket-Dienst DHL offenbar das Vertrauen vieler Händler besitzt.

Auf der Empfängerseite dürften die Präferenzen mittlerweile leicht anders liegen. Dem Endkunden ist es üblicherweise ja herzlich egal, durch wen er sein Paket bekommt - wichtig ist nur, dass er es bekommt und zwar nach hause. Dafür zahlt er ja auch die Versandkosten, die ihm der Händler in Rechnung stellt.

Was ist nun, wenn der Paketdienst klingelt, aber der Empfänger nicht zu hause ist? In einer Stadtwohnung wie der, wo ich selber wohne, leben ja noch Nachbarn, und auch wenn es manchmal etwas nervt, nimmt man doch letztlich doch gern die Pakete für andere an, weil jene eben auch das selbe für einen tun. So erspart man sich unnötige Verzögerungen und Rennerei.

Dieses "Verfahren" funktioniert leidlich gut - die Boten von UPS oder Hermes (um dem Ehre zukommen zu lassen, wem auch Ehre gebührt) tun nach meiner Erfahrung ihr Bestes, die Pakete wirklich an den Mann und die Frau zu bringen. Leider habe ich mit DHL eher schlechte Erfahrungen gemacht, und eine google-Suche nach "dhl ärger" fördert gleich zuoberst mein Problem an den Tag: man ist den ganzen Tag zuhause, niemand klingelt, am nächsten Morgen findet man ein Kärtchen im Briefkasten, das einem sagt, dass man sich auf den Weg zur Post machen muss, um sein Paket abzuholen.

Das ist in vielerlei Beziehung ärgerlich. Man erhält seine Sendung, auf die man möglicherweise dringend wartet, einen Tag später (denn am selben Tag ist das Paket bei der Post noch nicht abholbereit). Man muss sich auf den Weg zu Post machen, die u.U. nicht gerade um die Ecke liegt (bei mir: 25 Minuten Fußweg). Die Öffnungszeiten der Post sind für viele von uns derart, dass man eigentlich nur am Samstag dort hin gehen kann, d.h., man erhält die Sendung u.U. noch später und verliert einen Teil seines Samstags, den man vielleicht ganz anders hätte verbringen wollen.

Meine Theorie ist die folgende: da für die Boten von Hermes und co. kein Postamt existiert, wo sie den Kram ggf. einfach abladen können, haben sie einen höheren "Schmerzdruck", die Pakete auch wirklich loszuwerden. Möglicherweise ist es für die DHL-Mitarbeiter mitunter ein Weg des geringeren Widerstandes, sich nicht unnötig lange mit dem Suchen von Namen in unübersichtlichen Klingelknopf-Listen o.ä. zu beschäftigen, und so spart man dann 5 Minuten sicher auch nicht gerade großzügig bezahlter Arbeitszeit. Nur: im Gegenzug verliert jemand anders - wie z.B. ich - 45 Minuten seiner wertvollen Freizeit!

Vorgestern kam es dann bei uns zu einem unrühmlichen Höhepunkt. Wir fanden wieder einmal so ein Kärtchen von DHL vor. Auf dem Kärtchen stand, das Paket sei für "Frau <Nachname>". Entsprechend machte sich meine Frau - einen Tag später natürlich - brav auf den Weg, sie hatte ohnehin in der Gegend zu tun. Im Postamt erfuhr sie nun, dass das Paket gar nicht für sie, sondern für mich sei, da hatte der Bote "Frau" und "Herr" verwechselt! Da sie natürlich keine Vollmacht von mir dabei hatte (wozu auch, das Paket war ja offenbar für sie!), erhielt sie das Paket nicht und wurde mit leeren Händen nach hause geschickt. Also durfte nun ich mich heute auch noch einmal auf den selben Weg machen, mich dort in die Schlange stellen und das gute Stück nun in Empfang nehmen.

Zu hause griff ich nun zum Telefonhörer und rief den Kundendienst von DHL an. Dort wurde es deutlich: die von mir bezahlte Dienstleistung ist nicht, ein Paket zum Postamt, sondern direkt hier ins Haus zu liefern. Dass der Bote nicht klingelt und lieber ein Kärtchen hinterlässt, ist mir bisher eigentlich nur mit DHL vorgekommen und das schon mehrere Male. Wenn so achtlos mit meiner Zeit umgegangen wird, kann ich nur bei jedem Onlinekauf und eben auch hier öffentlich sagen: ich akzeptiere jeden Paketdienst außer DHL - zumindest bis zu dem Zeitpunkt, wo sie dieses offensichtliche Qualitätsproblem adressiert und gelöst haben. Falls ein besserer Service zu den aktuellen Preisen nicht geleistet werden kann, bin ich ggf. bereit, einen leicht höheren Preis zu akzeptieren, aber was ich auf keinen Fall länger akzeptiere, sind Gänge zum Postamt am Samstag. Ich will die Ware hier ins Haus geliefert haben, seht zu, dass Ihr das %&$§ hinbekommt!

Nun warte ich auf die Reaktion von DHL. Ich habe mir die Sache auf Termin gelegt. Wenn ich nicht innerhalb von 14 Tagen von denen höre, geht die nächste Beschwerde schriftlich als Einschreiben heraus. Ich werde darüber berichten.

1 Kommentar :

  1. Und für das Einschreiben musst du schon wieder zur Post - solch eine enge Beziehung hat man sonst nur zur eigenen Frau-oder? ;)

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